Fortbildung in Ecuador | Heide Walbs Südamerika-Blog |
Ecuador Wie auf der Seite Quito beschrieben entzündete der kleine Äquatorialstaat im Jahr 1993 meine Liebe zu Lateinamerika. Es war also höchste Zeit, zurückzukehren. Welche Veränderung! Vor 24 Jahren reflektierte ich zum ersten Mal, was es mit dem Begriff "Entwicklungsland" auf sich hat. Damals schätzte ich die Lage so ein, dasss sich dieses Land niemals würde entwickeln können: Obdachlose in jedem zweiten Hauseingang in der Hauptstadt, ungeregelter Straßenverkehr, das Chaos auf der Eisenbahnstrecke Ibarra - San Lorenzo, die Hierarchien unter den Kellnern, so dass erst der dreizehnte die Sucre-Scheine im Empfang nehmen durfte, mangelnde Sicherheit am alten Flughafen (meine Machete ging problemlos als Handgepäck durch, wofür ich mich Amsterdam zu rechtfertigen hatte) - das alles waren Eindrücke, die mich zu der harten Beurteilung trieben. Und 2017? Die Dollarisierung im Jahr 2000 (1 USD = 25.000 Sucres) brachte zwar zunächst Teuerung, dann aber Stabilität und fast Null-Inflation. Die sprudelnden Petro-Dollars wurden zur Zeit des Ölpreishöchststandes in nachhaltige Infrastrukturprojekte gesteckt: Bildung, Straßen- und Flughafenbau. Eine florierende Dienstleistungsindustrie entstand in Quito. Die Einführung eines Mindestlohns (ca. 380 USD) unter dem scheidenden Präsidenten Correa hievte 3,1 Mil. Ecuadorianer aus der Armut. Fährt man auf den breiten autobahnänlichen Straßen vom Flughafen die 45 km in Zentrum, wähnt man sich erher in der 1. als in der 3. Welt. Ecuador ist ein ideales Reiseland: Kurze Entfernungen, gute Infrastruktur, moderne Organisation, Zuverlässigkeit der Partner! Das Land "hat alles": gute Böden und reichlich Bodenschätze. Drei sehr unterschiedliche Klimazonen: Dschungel am Amazonas, andines Hochland mit bis zu 6.500 m, ausgedehnte Wälder, fischreiche Pazifikküste. |
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Nach Ankunft auf dem bestens organisierten Flughafen "Mariscal Sucre" geht es über perfekte Straßen in die Hauptstadt. |
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Im Gegensatz zu den jüngst besuchten Wüstengegenden in Peru und Nordargentinien ist Ecuador total grün; alle überquerten Flüsse führten reichlich Wasser. |
Diese Kraftstoffpreise verstehen sich nicht pro Liter, sondern pro Gallone (4,5 l). Mietwagen dagegen sind fast unbezahlbar. Deswegen wählten wir die bewährte Variante: Mit einem zuverlässigen Taxifahrer (Francisco) alles unternehmen, auch große Strecken (330 km); es rechnet sich und ist bequem.
Am Äquator war einiges über Geophysik zu lernen bzw. zu erinnern, z.B. |
Mit dem Teleferico an den Fuß des quitenischen Hausberges Pinchincha ... zum Krater Pilulahua ... und zum Äquatordenkmal "Midad del Mundo" ("Mitte der Welt") Hier liegt der UV-Index auf 3.000 m Höhe bei Rekordwerten von 13 - 20. |
© 2016-2017 Michael Seeger, Letzte Aktualisierung 21. Februarr 2017