Im Sinne des "Learning by doing" erstellt der Kurs Meth. 3 / 2007 einen Lernzirkel zum Thema:
Stationen:
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>> Vorlage für die Stationsblätter >> Methode Lernzirkel >> Beschreibung der Methode >> Anregungen für Aufgaben zu einem Lernzirkel (= Stationenlernen) "Es war einmal" (>>*.pdf 650 kb, speziell die letzte Seiten) Bsp. einer Station Textproduktion "Rotkäppchen heute" >> vereinfachter Text = unser Ausgangstext, redigiert von Mónica >> Originaltext (Gebr. Grimm) |
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>> Fundus an Grafiken, z.T. aus: euroluingua Deutsch 2 (1998) Berlin oder >> hier in der Explorerübersicht Beachten Sie Hinweise zur >> "Lehrersprache", damit die Arbeitsanweisungen kurz und verständlich sind. >> Organisation der Weiterarbeit >> MindMap als Grafik (mit zahlreichen Links) >> MindMap als *.eml-Datei (veränderbar) >> Wissenschaftliche Grundlage der Lernerautonomie Zusammenfassung "Lernerautonomie" als Akrostichon >> |
Hörtext (*.mp3 2.080 kb)
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Das Sprachniveau der Ss. setzen wir bei A 2 - B 1 an.
Eine erste Version der von den TN erstellten Station wird am Di., 23.10. 2007 vorgestellt. In dieser Sitzung machen wir einen Probelauf.
Die Zwischenevaluation dient als Anregung zur endgültigen Fassung, die am 13.11. als Hausarbeit abgegeben wird.
Diese Hausarbeit enthält eine Sachanalayse zum Thema "Lernzirkel", zum Inhalt der eigenen Station und methodisch-didaktische Überlegungen zur eigenen Station.
Beschreibung der Methode
• Jeder Schüler/jede Schülerin arbeitet in seine/ihrem individuellen Lern- und Arbeitstempo.
• Die Schülerinnen können die Sozialform, in der sie arbeiten wollen, frei wählen.
• Unterschiedliche Lernvoraussetzungen werden berücksichtigt.
Das Lernen an Stationen (Stationsnarbeit; Stationenlernen, Lernzirkel) kommt ursprünglich aus dem Bereich Sport. Dort müssen im
so genannten „Circuit-Training" (Zirkeltraining) verschiedene Übungsstationen nacheinander bewältigt werden. Dies ist auch die Grundidee des Lernens an Stationen.
Man unterscheidet engere und weitere Formen des Lernens an Stationen, aber genauso sind Mischformen denkbar.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten eindeutige, sich selbst erklärende Arbeitsaufträge, die eindeutig formuliert sein müssen, damit sie von den Kindern selbstständig gelesen und verstanden werden können. Diese Arbeitsanweisungen werden im Klassenraum auf Tischen, Fensterflächen oder an den Wänden deponiert. Sinnvoll ist das Durchbuchstabieren bzw.
Durchnummerieren dieser verschiedenen Stationen. Es empfiehlt sich mit Laufzetteln (siehe
Bild unten rechts) zu arbeiten, auf denen die Schülerinnen und Schüler ihre erledigten Arbeiten dokumentieren können und die Lehrkraft auch eine Kontrollmöglichkeit an der Hand hat. Mit diesen Laufzetteln können Schülerinnen und Schüler auch die einzelnen Stationen hinsichtlich ihres Schwierigkeitsgrades rückmelden (siehe Beispiel).
In der engeren Form (Einsatz eher in Sekundarstufe I und Sekundarstufe II) wandert eine festgelegte Gruppe in einem vorher festgelegten Zeitfaktor von Station zu Station. Sinnvoll ist es, Tischgruppen in
Kreisform im Raum anzuordnen. Die notwendigen Materialien liegen dort jeweils aus. Es kann beliebig an jeder Station begonnen werden und man wandert dann
gemeinsam mit den Gruppenmitgliedern im Uhrzeigersinn von Station zu Station
weiter. Die Lehrkraft signalisiert den jeweiligen Wechsel durch ein Klingelzeichen. Auch wenn eine Aufgabe nicht beendet wurde, so muss die Station verlassen werden, um den Platz für die nachfolgende Gruppe frei zu machen. An der neuen Station kann dann die begonnene Aufgabe zunächst beendet werden oder die Schülerinnen und Schüler müssen sie als Hausaufgabe nacharbeiten. In jeder Station kann vom Lehrer festgelegt werden, ob die Gruppe in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit die Aufgabe lösen muss oder ob sie die Sozialform frei wählen kann.
In der weiteren Form (Einsatz eher in Primarstufe oder in Sekundarstufe, wenn die Lehrkraft viele Stunden in der Klasse präsent ist) bestimmen die Schülerinnen und Schüler, mit welcher Station sie beginnen; sie legen selbst fest, in welcher Abfolge die verschiedenen Stationen durchlaufen werden und ob sie in Partner- oder Gruppenkonstellationen arbeiten wollen (wenn dies nicht zwingend festgelegt ist). Auch der Zeitfaktor an den jeweiligen Stationen kann frei gewählt werden.
Neben Pflichtstationen, die von den Schülerinnen und Schülern unbedingt bewältigt werden müssen, können noch
Zusatz-, Puffer- oder Jokerstationen eingerichtet werden, die dann zum Einsatz kommen, wenn beispielsweise leistungsstärkere Kinder Arbeitsaufträge beendet haben und noch Zeit zur Verfügung steht. Als Zusatzstation kann auch das ein oder andere
Lernspiel eingesetzt werden.
Gut trainierten Klassen bietet das Lernen an Stationen optimale Möglichkeiten zum Lernen und Üben. Arbeitsaufträge an den jeweiligen Stationen können sowohl kognitiver Natur sein bis hin zu „farbenprächtigen" Stationen, in denen das Lernen mit allen Sinnen im Vordergrund steht (Fühl-, Tast-, Riech- und Schmeckstationen etc).
Chancen:
Die Schülerinnen und Schüler müssen sich die Lerninhalte selbst erarbeiten.
Es werden Helfersysteme aufgebaut, d.h. leistungsstärkere Schüler können leistungsschwächere unterstützen.
Arbeiten können wahlweise in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit erledigt werden.
Schülerinnen und Schüler lernen, sich selbstständig zu kontrollieren.
Es werden Helfersysteme aufgebaut, d.h. leistungsstärkere Schüler können leistungsschwächere unterstützen.
Jeder kann in seinem eigenen Lerntempo arbeiten.
Verschiedene kognitive wie affektive Zugänge zu Themenkomplexen sind möglich.
Nachteile:
Das Lernen an Stationen erfordert häufig einen hohen Vorbereitungsaufwand. Allerdings wird oft vergessen, dass auch der Arbeitsauftrag „Buch Seite 14, Aufgabe 2" eine eigene Station sein kann. Viele Kolleginnen und Kollegen übertreiben sowohl in der Anzahl der Stationen wie auch in der Perfektion einzelner Arbeitsanweisungen.
Die selbstständige Kontrolle durch die Schülerinnen und Schüler funktioniert oftmals nicht oder nur bedingt. Es ist daher nicht anzuraten, die Lösungen zu den Aufgabenstellungen zu legen, da viele Kinder dann sofort darauf schauen. Lösungsblätter können beispielsweise hinter der Tafel oder auf
dem Lehrerpult deponiert werden.
Weiterarbeit:
Nach der Stationenarbeit kann man Schülerinnen und Schüler als Zufallspräsentatoren auslosen, die dann die Aufgabe und die Lösung einer Station im Klassenplenum nochmals erläutern. Evt. muss die Lehrkraft Hilfestellung leisten oder Zusatzinformationen geben.
Mögliche Themen:
Nahezu alle Themenfelder aus den verschiedenen Fächern sind denkbar. Nicht nur in der Erarbeitungsphase (mit anschließender Besprechung / Erläuterung durch die Lehrkraft), sondern auch am Ende einer Unterrichtsreihe als Wiederholung und Festigung der Lerninhalte sind Stationenarbeiten sinnvoll in den Unterricht zu integrieren.
Das Lernen an Stationen ist gerade auch im fächerübergreifenden Unterricht gut einzusetzen.
nach: Frank Müller (2004), Selbstständigkeit fördern und fordern, (Beltz) Weinheim und Basel, S.89 ff
© 2007-2008 Michael Seeger, IES "Lenguas Vivas" Buenos Aires, update 12.10. 2008