Meine Projektidee: IDT-Jena

 

Das Programm

 

 

 

 

 

 

Das Fachprogramm der IDT 2009 besteht aus vielen Plenarvorträgen und Workshops. Jede TeilnehmerIn darf sich zwei Workshops aussuchen. Ich habe folgende ausgesucht:

  • B5 Fremdsprachenlernen mit Kinder- und Jugendlichen: Musik, Film, Literatur. 1.Einheit (3./4.8.2009)

  • F1 Sprache(n) im Kopf: Fremdsprachenerwerb und Gehirnforschung. 2.Einheit (6./7.8.2009)

 

 

 

 

In den Sektionen B5 und F1 haben Referenten und Referentinnen aus unterschiedlichen Ländern Vortrag gehalten. Z.B.:

Santiah, Santiah (Indonesien): Deutsch-Unterricht für Kinder und Jugendliche

Heine, Carola (Deutschland): Verschränkung der vier Fertigkeiten bei der Arbeit mit Kunst um DaF-Unterricht

Brandao Menezes, Maria Ines; Laranjo, Maria Antónia: Rocha Urbano, Maria Jorge (Portugal): Bildende Kunst bewegt

Kind, Uwe (Vereinigte Staaten): Deutschvergnügen mit Uwe Kind

Schönike, Judith (Deutschland): Hören ohne Grenzen

Dechkanowa, Mukarram (Tadschikistan): Deutsch-Unterricht mit neuesten Lehrwerken

Balsan, Magda (Brasilien): Aufführung eines Musicals "Hoppel und der Osterhase" - Autor: Detlev Jöcker

Fischer, Andreas (Deutschland): Deutsch lernen mit Rhytmus

Schurova, Maria (Russische Föderation): DaF-Unterricht für russische Schulkinder

Mohammadi, Vida (Österreich): Eine empirische Studie zur Entwicklung lernersprachlicher Strukturen und Elementen im morphologisch-syntaktischen, semantischen und stilistischen Bereich

Rauch, Heike (Deutschland): Syntaktische Phänomene in der Spontansprache fossilierter Fließendfalschsprecher

Fredriksson, Christine (Schweden): Was behalten Lerner von dem, was ihnen gelehrt wird?

Le, Xuan Giao (Vietnam): Explizite unterrichtliche Auseinandersetzung mit syntaktischen Varianten im gesprochenen Deutsch - Warum nicht?

Janikova, Vera (Tschechische Republik): Auch Kinder mi Lernschwierigkeiten können Fremdsprachen stressfrei lernen

Hayduczenia, Nadzieja (Polen): Gerhirnprozesse und ihr Einfluss auf die Entwicklung der Begabung und der Kreativität beim Deutschlernen

Oguy, Oleksandr (Ukraine): Gehirnforschung und Wortschatzerwerb

 

Aber mir haben besonders folgende Präsentationen gefallen und deshalb möchte ich von diesen Vorträgen genauer berichten.

 

Heine, Carola (Deutschland): Verschränkung der vier Fertigkeiten bei der Arbeit mit Kunst um DaF-Unterricht

I. Vorbemerkungen

- Kunst in DaF ist schon lange ein Thema, es gibt dazu viele Veröffentlichungen unter dem Stichwort Fotos, Bilder und Kunst in DaF.

- Hier werden unterrichtspraktische Ideen vorgestellt, die sich ohne kunsttheoretische Vorbildung und ohne großen Materialaufwand einsetzen lassen. Viele davon wurden in Lehrerfortbildungen für das Goethe-Institut in Schwäbisch-Hall im Sommer 2008 bzw. in München im Sommer 2009 durchgeführt.

- Es wird unterrichtsnah gearbeitet, lernerorientiert und aktivierend. Dabei steht die Verschränkung der Fertigkeiten und der Sprachsysteme im Vordergrund.

- Es werden verschiedene Alltagsquellen, Lehrwerke und das Internet genutzt.

- Lernorte außerhalb der Klasse wie ein Museum können einbezogen werden.

II. Beispiele

1. Übungssequenz mit Kunstpostkarten

- Beschreiben/Zuhören

- Wiedererkennen und Kommentieren

- Einsatz der "Fühlkiste": Geschichte aus Gegenstand und Motiv der Karte erzählen resp. Schreiben.

2. Berühmte Persönlichkeiten der (Pop-)Kunst. (ein Bild von der Mona Lisa und von Madonna wurde als Beispiel gezeigt)

- Vorkenntnisse sammeln, Wortschatzarbeit

- einen fiktiven Dialog der beiden Damen schreiben und vortragen lassen

- weitere Recherche zu den Personen anleiten und ggf. Referate mit bestimmten Schwerpunkten erstellen lassen

3. Kunst im Alltag: mit unvollständigen Motiven arbeiten (ein Foto eines alten Ehepaars wurde gezeigt)

- ein zerschnittenes Bild ergänzen lassen und unterschiedliche Ideen vergleichen

- Geschichte zu eigenem oder originalem Motiv gestalten

- fortführende Arbeit mit dem Text: Ehe und Zusammenleben, Hochzeitsjubiläen und Feiern sowie Rituale dazu, Rezepte für lange Ehedauer und glückliches Zusammenleben

- kreative Schreibaufgabe: Elfchen schreiben und vortragen lassen

4. Farben und Emotionen in der Kunst

- Welche Farben beschreiben die folgeneden Emotionen? Assoziationen nennen und interkulturell unterschiedliche Assoziationen und Vorstellungen vergleichen und besprechen.

- Ergänzend dazu die Arbeitsidee aus dem Lehrwerk Tangram 1B, S. 132 "Ergänzen Sie die passenden Farben", zu den Bedeutungen von Fraben.

- Farben und Berufe: Grün, grün, grün... (z.B. Eurolingua 1 Kursbuch, Kap. 11): hören, singen, neue Strophen zu weiteren Berufen verfassen.

- Puzzle mit Redemittel: zurordnen lassen, Kontexte finden, in denen sie eingesetzt werden können

 

Kind, Uwe (Vereinigte Staaten): Deutschvergnügen mit Uwe Kind

Ist Deutsch lernen langweilig? Bei Uwe Kind bestimmt nicht! 

http://www.youtube.com/watch?v=Tyc_EoYCrks

 

Schönike, Judith (Deutschland): Hören ohne Grenzen (Hörspiel "Joppe: Joppe springt vom Zug")

In der vorgespielten Episode des Hörspiels "Joppe" verreisen der kleine Ole, sein Plüschmaulwurf Joppe und seine Mutter mit dem Zug. Die Kinder haben Bilder gemalt, auf denen sie darstellen, was man aus einem dem Zugfenster während der Fahrt sehen kann. Dann übte sie, die von ihnen gemalte Szene mündlich in ganzen Sätzen zu schreiben.

Beschreibung der Aussicht bei einer Zugfahrt: "Ich schaue aus dem Fenster und sehe..."

Im Hörspiel wird beschrieben, dass Ole sich beim Packen von der Reise auf seinen Koffer setzt und von seiner Mutter im Spaß immer wieder einen Schubs erhält, sodass er einen Purzelbaum macht. Außerdem macht es immer wieder "schwups" und der Koffer springt auf. Die Ähnlichkeit der Worte "Schubs" und "Schwups" haben die Lehrerinnen aufgegriffen, beide Wörter jeweils einen Satz eingebaut und mit unterschiedlichen Bewegungen verbunden - eine Übung, die die phonologische Bewusstheit fördert.

"Schubs, schubs,...

... und Ole macht einen Purzelbaum"

"Schwups macht der Koffer, aufgesprungen bin ich!"

Unterstützt durch mitgebrachte Gegenstände erinnern sich die Kinder, was Ole alles aus dem Koffer herausgeholt hat, damit sein Maulwurf Joppe noch hineinpasst. Sie wiederholen so den Wortschatz der Geschichte.

Mamas Sandale wird ausgepackt...

In den Koffer hat Ole neben Schuhen und Kleidung auch eine Mütze eingepackt, die er selber gebastelt hatte. Die Kinder haben daraufhin ebenfalls Hüte gebastelt und einzeln eine Beschreibung ihres Hutes auf Kassettenrekorder gesprochen. Die Gruppe hört danachdie Beschreibungen ab und überlegt welcher Hut jeweils gemeint ist. Damit wird geübt, sich zu konzentrieren und die wesentlichen Informationen aus Gehörtem herauszufiltern.

Die Aufnahme der Mitschülern werden vorgespielt, die ihren Hut beschreiben.

Anhand der gehörten Beschreibung hat der Junge den richtigen Hut gefunden.

"Mein Hut hat einen Regenbogen..."

Joppe ist ein wichtiger Begleiter der Kinder geworden.

(Unterrichtsstunde bei Gabrielle Kellner und Annette Fengel. Förderkurs Deutsch 1. Klasse. Grundschule Fröttmaninger Straße München, 11.7.2009)