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Ilija Trojanow:Meine Olympiade
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Geschafft, also kein Grund zum Jammern!
Imponierend ist, was und wo er (es) geleistet hat. Dass Trojanow dazu Sportstätten rund um die Welt aufsuicht, verwundert beim "Weltensammler" nicht. Der logistische Aufwand incl. Trainersuche muss gigantisch gewesen sein. Die Ziele sind mit „Hälfte der London-Olympia-Sieger“ bescheiden gesteckt, werden aber z.T. stark verfehlt (v.a. in Leichtathletik). Stilistisch zwar unterhaltsam und aufgrund der Recherchen auch informativ, aber nicht der „Brüller“.
Wenige lyrische Passagen in den Einleitungen. Immer wieder Wien als Trainingsort.Was nervt, ist das in Reportagen über Selbstversuchsmarathons übliche Gejammere (z.B. "Im Feld"), dass man schier gestorben ist und alles weh tut. Klar sind 400m-Sprints, 1.500 m und Marathons ätzend. Wenn man es aber gemacht hat, soll man männlicher darüber schreiben und sein Finish eher feiern als so rummemmen.
Michael Seeger, 26. November 2016
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