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Marc HofmannDer letzte Sommertag© 2022, Kirschbuch Verlag ISBN 978-3-948-736262, 221 S. 16,50 € gelesen Mai/Dezember 2023 |
Mein Ex-Kollege Marc ist ja ein Multitalent. Neben seiner Musik hat er sich zunächst mit Schulromanen ("Klassenfeind") einen Namen - und uns Lehrern viel Freude gemacht. Dann wechselte er ins Krimalroman-Fach und hat nun mit dem SOMMERTAG quasi zur Sythese dieser Ansätze gefunden.
30 Jahre nach dem Abitur treffen die ehemaligen Freunde anlässlich des Todes von Niels' Vater wieder im südbadischen Dorf zusammen. Die kurzen, sehr (lese)leichten Kapitel sind strukturiert nach dem Schema "Heute" (im Präsens) - "Früher". Liebe, Eifersucht, Alkohol und Amateur-Fußball (im Kontext der Weltmeisterschaft 1990), Adoleszenz-Schmerzen sind die Themen. Am Ende wird die "Schuld" am damaligen Unfall-Tod von Niels' Schwester Heike aufgedeckt. Rocksongs mit sinnstiftenden Texten geben die Begleitmusik.
Und wegen der Musik - vor allem, wenn sie von Magdalena Ganter kommt - bleibt es ein größeres Vergnügen als die Lektüre, wenn man die Gelegenheit hat, Hofmann bei einer Lesung zu erleben.
Literarisch verweilt der Roman, der keine großen Überraschungen bietet, brav im Klischee, im Jargon, im Konventionellen. Er ist - mehr auch nicht - beste Unterhaltung - am besten konsumiert an einem heißen Sommertag am Baggersee. Und dann rein ins kühle Nass! "Bier?" würde einer der Freunde fragen. Her damit!
Michael Seeger, 30.12.2023
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