>> siehe auch die PowerPoint-Inszenierung dazu

Hörspiel zu Parzival 3. Kapitel

Parzival trifft auf Jeschute

Hörspiel Online (nur der Beginn) Hörspiel Offline - die ganze Szene 4:10 Min

Parzival

Jeschute

Orilus

E= Erzähler   P= Parzival   J= Jeschute 
K= Knappe   M= Mutter   O= Orilus
E: Nachdem er, Parzival, sich von seiner Mutter verabschiedet hatte und längere Zeit geritten war, kam er auf eine Lichtung auf der ein herrliches Purpurzelt stand.
P:  Hier ist es so still! Schlafen sie noch oder sind sie auf der Jagd? Das interessiert mich. Ich glaube, ich sehe mal nach.
(Ge: absteigen) 
E: So ging er in das Zelt und was er da sah... (Ge: Schlafgeräusch)
P:  Eine wunderschöne Frau, so reich gewandet, alles hier ist Prunk, sie sieht fast  so schön und nett wie meine Mutter aus. (staunend) 
M: Vornehme Frauen darfst du mit einem Kuss begrüßen. Schenkt dir eine Frau ein Ringlein so sollst du es in Ehren halten.
E:  Da Parzival immer auf den Rat seiner Mutter hörte, küsste er sie auf die Wange. 
(Ge: Kussgeräusch)
J: (schreit) Was soll das? Wer ist da?
P: OH, schönes Fräulein, beruhige dich, ich bin Parzival, und meine Mutter hat  gemeint, ich darf edle Frauen mit einen Kuss begrüßen.
J: Ich bin Jeschute, Herrin von Lalander, mein Mann ist der Herzog. Du gefällst mir, also kannst du bleiben, bis mein Mann wieder kommt, aber dann musst du  fort sein; ansonsten würde er dich töten, und mir würde es sehr schlecht ergehen.
P: Nun gut, meine Mutter hat auch gemeint...
M:  Schenkt dir eine Frau ein Ringlein, so sollst du es in Ehren halten.
P:  Du hast so viel, gib mir doch einen.
E:  Und ehe sich Jeschute versah, nahm Parzival einen mit wunderschönen Rubinen besetzen Ring von ihrer Hand und steckte ihn sich selber an.
P:  Gott lohne es dir, du gefällst mir sehr und meiner Mutter würdest du gewiss auch gefallen. Jetzt habe ich aber Hunger. Kannst du mir etwas zu Essen geben?
J:  Da kann dir geholfen werden. Dort auf der Truhe steht Speis und Trank.
P:  (geht hinüber, man hört ihn essen)
E: Nach einiger Zeit hat Parzival das Essen beendet.
J:  Aber nun musst du gehen, ehe mein Gemahl wiederkommt.
P:  Dann werde ich wohl reiten, aber als Zeichen deiner Freundschaft schenke mir diese Spange.
E: Er nahm der Herzogin die Spange vom Gewand. Und verlässt das Zelt.
Einige Zeit später
O:  Frau Gemahlin, ich bin wieder zuhause, steht das Essen schon auf dem Tisch?
(Fußgetrappel)
E: Orilus bemerkt die Fußspuren im Gras und kommt wutentbrannt in das Zelt gestürmt.
O: Welcher Ritter war es?? Ich werde ihn töten!!
J:  Ritter? Das war kein Ritter, das war ein netter, hübscher Knabe in einem Narrengewand.
O:  Du findest ihn hübsch? Er war wahrscheinlich hübscher als ich, he?
J:  Ach, er hat mich geküsst.
O: Was, dieser dreckige kleine Lüstling, du Miststück! Oder meinst du, es war ein Fürst und es war höfische Sitte?
E: Sein Blick fiel plötzlich auf den leeren Teller
O: Bewirtet hast du ihn auch noch????
E:  Sein Blick blieb auf ihrem Gewand und auf ihre Finger gerichtet.
O:  Wo ist der Ring, den ich dir zu unserer Hochzeit geschenkt habe, und die Spange. Ich werde ihm den Schädel brechen! Aber bis es soweit ist, wirst du nix davon spüren, eine Herzogin zu sein, zieh dein Gewand und allen Schmuck aus, hülle dich in diese Leinen.
K:  Wahrlich eine weise Entscheidung, Sir.
O:  Dich hat niemand gefragt, Stallbursche, ran an die Arbeit, wir brechen auf.