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- Projekt AGUA
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Erzählung: Der Frosch (Hanna González, Veronika Villalba) 3. Klasse
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- Der Frosch
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- Guus
Kuijer
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- Tom
hat einen Eimer. Der Eimer stinkt.
Es
ist schwarzes Wasser drin. „Iii“,
sagt Tina. Sie
verzieht das Gesicht. Tom stellt den Eimer ab. Er
taucht die Hand hinein. Die Hand wird schwarz. „Warum
machst du das, du Ferkel?“ fragt Tina. „Ich
suche den Frosch“, sagt Tom. „ Er ist aus einem Teich
im Stadtpark.“ „Igitt“,
sagt Tina. „Ich finde Frösche eklig.“ „Warum?“
fragt Tom. Er rührt mit der Hand in der Schlammbrühe
herum. „Weil
sie glitschig sind“, sagt Tina. „ Und weil sie kein Fell
haben. Und solche Glupschaugen.“ Tom
kann den Frosch nicht finden. Sein Ärmel ist schon
ganz schwarz. Er stinkt nach Schlamm. „Er
ist rausgesprungen“, sagt Tina. Tom
hält den Eimer schräg. Ein bisschen Wasser läuft über
den Gehweg. „Ich
finde überhaupt kein Tier eklig“, sagt er. „Wirklich?“
fragt Tina. „Auch Würmer nicht?“ „Natürlich
nicht“, sagt Tom. „Und
Spinnen?“ Tina rümpft die Nase. „Nö,
überhaupt nicht“, sagt Tom. „Spinnen sind nie eklig.“
„Aber
scheusslich!“ruft Tina. „Die sind doch scheusslich!“
Tom
schüttelt den Kopf. Er steckt einen schwarzen Finger
in den Mund. „Igittigitt.“
Tina schüttelt sich. „Jetzt
kriegst du die Dreckbrühe auch noch in den Mund!“
„Ah,
da ist er!“ ruft Tom. Er
angelt einen grünen Frosch aus dem Eimer und
setzt ihn auf den Gehweg. Der
Frosch glänzt in der Sonne. Seine Augen Schimmern
wie Gold. Er
hat richtige Hände und Füsse. Tina
geht in die Hocke. „ Er ist gar nicht soo eklig“, sagt
sie. „Er
ist schön“, sagt Tom. Tina
denkt nach. „Ja, ein bisschen schön ist er“, sagt sie, „er
ist nämlich gar nicht glitschig. Er ist nur nass.“ Tom
nickt. Plötzlich
fällt ein Schatten auf den Frosch. Tom
und Tina schauen auf. Ein Mann und eine Frau stehen
vor ihnen. Sie gucken sich den Frosch an. "Das
kriegt man auch nicht oft zu sehen“, sagt
der Mann, „so einen Frosch mitten in der Stadt.“ Immer
mehr Leute bleiben stehen. Der Frosch guckt mit
einem Auge nach oben. „Du
setzt ihn doch wohl wieder ins Wasser zurück?“ fragt
eine Frau. „’türlich“,
sagt Tom. „Noch
nicht“, sagt Tina. „Erst noch gucken.“ „Mach
ihn ein bisschen nass“, sagt ein alter Mann mit einem
Stock. „Sonst trocknet er aus.“
Tom
schöpft mit der Hand etwas Wasser aus dem
Eimer.
Er
kippt es dem Frosch über den Rücken.
Der
Frosch blinzelt zufrieden mit seinen Glupschaugen.
Dann
macht er einen Satz. Auf einen Schuh.
Tina
schreit erschrocken auf.
„Nicht
bewegen!“ ruft der Mann, zu dem der Schuh
gehört.
„ Sonst treten wir noch auf ihn.“
Keiner
rührt sich vom Fleck.
Tom
schleicht sich an den Frosch heran
und
versucht, ihn zu greifen. Aber er greift daneben.
Der
Frosch macht noch einen Satz.
Er
landet in einem Gewirr von Beinen.
„Nicht
bewegen, nicht bewegen!“ ruft der Mann wieder.
Die
Menschen sehen aus wie Standbilder, so still
stehen
sie da. Tom
kriecht zwischen den Beinen hindurch.
Der
Frosch sieht ihn nicht. Patsch! Tom hat ihn.
„Gut“,
sagt Tina aufgeregt. „Schnell in den
Eimer
mit ihm!“ Tom
setzt den Frosch in den Eimer.
Die
Leute gehen weiter.
Der
alte Mann mit dem Stock wirft noch einen Blick in
den
Eimer . „Frösche“,
sagt er, „das sind Wassermenschen.“
Tom
und Tina schauen dem alten Mann nach.
Sein
Stock macht tick-tick auf dem Pflaster.
„Komm“,
sagt Tom. „Ich bringe ihn zurück.“
Gedichte-Elfchen
- Frösche
sie quaken
nach dem Frühlingsregen
an Teichen und Bächen.
Fortpflanzungszeit!
- Nachts
- Frösche quaken
- nach dem Sommerregen
- weil sie sich freuen
- Schlaflos!
Anregungen, Fragen, Kommentare an
© 2002-2003 Michael Seeger, zuletzt
aktualisiert am 23.06.03
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