Kunst, Musik, 30-jähriger Krieg

Kunst 1, Kunst 2, Malerei, Architektur, Musik, 30-jähriger Krieg

Die Kunst

Wie in der Literatur lässt sich auch in der barocken Kunst eine gewisse Regelmäßigkeit erkennen.

Im Gegensatz zu den barocken Kunstwerken wirken Werke aus früheren Epochen schlicht, zum Teil noch unbeholfen, in den Proportionen unstimmig und die Personen, die dargestellt werden, wirken oft leidend. Die barocken Kunstwerke zeichnen sich durch unheimlich viel Prunk und Protz aus. Viele Verschnörkelungen und Verzierungen lassen das Bild überladen erscheinen. Kirchliche Kunstwerke (Madonnen, Marienfiguren, Jesusfiguren, Pietà) wirken auf den Betrachter oft sehr künstlich. Dieser Eindruck wird durch unnatürliche Posen, überdimensionale Falten und den Kunstfarben Gold und Weiß noch viel mehr verstärkt. Man darf sich allerdings nicht vorstellen, dass dieser Manierismus im Barock seinen Ursprung hat. Denn dieser Stil führte bereits - zwar nicht in solchem Ausmaß - durch die vorherige Epoche, die Renaissance.

In der Baukunst löste der Barockstil, dessen erste Anzeichen uns bereits in der Hochrenaissance begegnen, gegen Ende des 16. Jahrhunderts den Manierismus ab.

Die Hauptkennzeichen der Architektur sind:

- starke Bewegtheit in geschwungenen Grund- und Aufrissformen

- Unterordnung aller Einzelglieder unter das Ganze

- Betonung der Kraft und der Spannung

- gebrochene Giebel

- reiches Schmuckwerk und malerische Gestaltung der Innenräume, die ein festliches Raumgefühl hervorrufen

In der Malerei des Barock traten neben religiösen Bildern, die den alten Stoffen neue Gegenwartsnähe verliehen, weltliche Darstellung, die "Genrebilder" und Landschaften stärker hervor.

Zu den berühmtesten Malern des Barock zählt Caravaggio, der den Manierismus überwunden hat.

 

Die Musik

Die Frage nach dem Sinn und Wert der Musik wird im Barockzeitalter abschließend beantwortet. Und zwar nach zwei Seiten: 1. kosmologisch, 2. tellurisch ( irdisch ). Der tellurische Aspekt, von dem jetzt die Musik geradezu beherrscht wird, hat einen Umschwung der weltlichen Musik zur Folge, der das Gesicht der Musik seit 1600 bis heute bestimmt. Diesen Zeitpunkt kann man als "Neuzeit der Musikgeschichte" bezeichnen.

Um 1600 entstehen:

- Oper

- Oratorium

- selbständige Orchestermusik

- solistische Instrumentalmusik mit Continuo

- das generalbassbegleitete Solo lied

- generalbassbegleitete Lied mit sol istischen Vokalstimmen

Zu den bedeutensten Musikern zählen:

-Georg Friedrich Händel (1685-1759)

-Johann Sebastian Bach (1685-1750)

-Georg Philipp Telemann (1681-1767)

- Antonio Vivaldi (1678-1741)

- Henry Purcell (1659-1695)

Während Spätgotik und Renaissance sich frontal gegenüberstehen, wächst das Charakteristische des Barocks aus der Renaissance allmählich und unmittelbar heraus. Die beiden Epochen sind sich nicht fremd, sondern verwandt. Da das Barockzeitalter nahezu zweihundert Jahre umfasst und in diesem Zeitraum die Musik in ihren Formen und Aufgaben, ihren ideellen Zielen und soziologischen Verpflichtungen, ihrer Subjektivität und Abstraktion bereits nahezu alle Bedingungen zu erfüllen übernommen hat, die ihr noch zufallen, so ist es kaum möglich, eine Charakteristik zu finden, die auf alle Werke zutrifft.

(Quelle: Wörner; Geschichte der Musik)
Barocke Kunst
(übernommen von Thomas Ziegler)

Die Kunst des Barock herrschte während des 17. Jahrhunderts und bis in die ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts. Sie fand ihre Verbreitung in fast ganz Europa und Südamerika, wobei sie von Land zu Land unterschiedlich ausgeprägt war. Als Stiltendenz im päpstlichen Rom des 17. Jahrhunderts fand der Barock seinen Ursprung und ergriff bald darauf sämtliche Künste.

Seine Merkmale lagen nicht wie in der Renaissance auf der logischen Ausgewogenheit oder auf der gequälten Spannung des Manierismus, sondern sind im Barock mehr in der gewaltigen Spannung und der Bewegung der Werke zu finden. Über dies hinaus wurde der dramatische Aufschwung sehr geschätzt und die Unendlichkeit sowie das Unvollendbare beinahe abgöttisch geliebt. Gegensätze wurden gesucht und konfrontiert, so dass der barocke Kunststil im Vergleich zu dem der klassisch abgeklärten Renaissance ein dramatischer, überschwänglicher und theatralischer Stil zugleich war, der vor allem die prunkvolle Entfaltung liebte. Diese Merkmale fanden vor allem in der Malerei und der Kirchenarchitektur ihren Ausdruck!

 
 
Bemalte Deckengewölbe, die den Himmel in den Barockkirchen nachbilden, sind typisch.
Als Beispiel sei hier auf eine der schönsten Kirchen verwiesen:
 
Wallfahrtskirche Steinhausen: Die vier Erdteile huldigen der Himmelskönigin, Johann Baptist Zimmermann, 1730/31
 
 
 
Der Dreißigjährige Krieg
 
(1618-1648) (übernommen von Heiko Danisch, überarbeitet v. ms)
 
Wenn man vom 30-jährigen Krieg spricht, denkt man meist an einen Krieg, der sich über drei Jahrzente hinzog. Doch das ist ein Irrtum, denn der Zeitraum vom 23. Mai 1618 bis zum 24. Oktober 1648 war von mindestens 13 Kriegen und 10 Friedensschlüssen bestimmt. Während es sich bei vorrangegangenen Kriegen meist um einzelne Schlachten handelte, die wenig Einfluss auf die Zivilbevölkerung nahmen, änderte der 30jährige Krieg das Bild des "klassischen" Krieges grundlegend. Auch handelt es sich beim 30-jährigen Krieg nicht um eine rein deutsche "Angelegenheit", sondern viel mehr um einen innnereuropäischen Konflikt auf deutschem Boden. Schweden, Franzosen, Spanier, Niederländer und nicht zuletzt auch Deutsche tummelten sich auf den zahlreichen Schlachtfeldern. Die Ziele waren eindeutig, doch vermochten finanzielle Aspekte meist mehr Überzeugungskraft zu vermitteln als Glaube, Konfession, Religion. Deutsche schlugen Deutsche, Freunde töteten Freunde, Verwandte plünderten Verwandte, Söhne betrogen Väter, und immer war es die Religion die als Vorwand vor territoriale Ansprüche, Macht- Geldgier, Rachsucht oder einfach Hunger herhalten musste. So weitete sich der Krieg schnell von den Schlachtfeldern auf die Städte, Dörfer und Gemeinden aus, und führte letztendlich zu einem allgemeinen Chaos in ganz Deutschland- der allererste Vernichtungskrieg in der Geschichte der Menschheit.

Johanna Guttmann und Franziska Pabst

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© 1997-2013 Michael Seeger, Faust-Gymnasium Staufen, letztes Update 18.09.2013