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Eine Mutter zuviel ...
 
Zwei Tote nach Tragödie in Mietskaserne

Berlin, ka/yw/ms: Zur Tragodie in einer Mietskaserne (s. S. 3) veröffentlichen wir den offiziellen Polizeibericht des Schutzmannes Schierke im Wortlaut:

Frau Pauline Piperkarcka flüchtete am 28. Mai um ca. 14.30 Uhr mit einem Säugling und Frau Kielbacke vom Landeskindererziehungsheim auf den Dachboden einer Mietskaserne, Erlenstraße 147, Prentzlauer Berg, auf dem sich ebenfalls der Besitzer Harro Hassenreuter befand. Sie behauptete, sie habe ihr Kind vor fünf Minuten halbverhungert aus der Wohung der abwesenden Pflegemutter Henriette John. geholt, da diese es als ihr eigenes ausgibt, obwohl sie keines habe. Harro Hassenreuter beharrte jedoch auf der Tatsache, dass Henritte John ein Kind geboren und mit diesem vor drei Tagen die Stadt verlassen habe.

Frau Sidonie Knobbe. erschien gegen 14.40 Uhr, meldete ihr Kind als vermisst und identifizierte das angebliche Kind der Pauline Piperkarcka eindeutig als ihres. Während der Auseinandersetzung der „Mütter" starb der unterernährte Säugling.

Tags darauf konnte nach Rückkehr Henriette Johns um 11.30 entgegen der Aussage des Harro Hassenreuter festgestellt werden, dass sie nicht die leibliche Mutter des Kindes ist, mit dem sie verschwunden war .

Diverse Aussagen bestätigen, dass das Kind zu Pauline Piperkarcka gehört. Frau John. nahm darauf das Kind an sich, um sich mit ihm umzubringen. Durch Eingreifen des Herrn Hassenreuter, konnte das Kind rechtzeitig gerettet werden.

Henriette John wurde kurz darauf vor der Mietskaserne tot aufgefunden.

T. Schierke, Schutzmann

© 1999-2022 Michael Seeger, Faust-Gymnasium Staufen,  letztes Update 14.02.2022