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Der Kommentar
 

Das soziale Netz hat Löcher

Der Dachboden über einer ehemaligen Kavalleriekaserne lüftet einige seiner Geheimnisse.

In einer Gesellschaft wie der unseren ist der Halt in der Familie unbedingt notwendig; aber auch die Hilfe des Staates (vor allem in Notsituationen) wird immer wichtiger. Doch es gibt viele Menschen, die sich nicht auf diese Stützen verlassen können. Der Fall Pauline Piperkarcka zeigt es: Das mittellose Dienstmädchen wird nicht nur vom Bräutigam verlassen und von den Eltern verstoßen, Pauline fällt auch durch das noch schwache soziale Netz Deutschlands. Ihre Schlafstelle wird ihr gekündigt, und finanzielle Hilfe des Staates ist nicht zu erwarten. Nun, da sie vor dem Abgrund steht, wird sie völlig alleingelassen - sowohl von ihrer Familie als auch vom Staat. Reichskanzler Bismarck hat erst einen Anfang gemacht. Umdenken ist nötig: Bräuchten nicht gerade solche finanziell schwachen Menschen ohne Absicherungen Hilfe? In Zukunft sollten unsere Steuergelder nicht nur für den Bau von Abwasserkanälen, sondern vor allem für jene, die sich wegen unterlassener Hilfe darin ertränken wollen, verwendet werden.

© 1999-2022 Michael Seeger, Faust-Gymnasium Staufen,  letztes Update 14.02.2022