Brief Stauffachers an einen Freund


Mein lieber Freund!

Hier in Uri, Schwyz und Unterwalden ist in den letzten Tagen so viel geschehen, dass ich dir gar nicht alles schreiben kann; ich werde mich auf das Wichtigste beschränken.
Tell hat sich für den Apfelschuss gerächt; er hat Gessler, diesen Tyrannen, erschossen und seine Ehre wieder hergestellt. Und für uns, die Eidgenossen, war das das Signal! Warum bis Weihnachten warten, wenn wir nun keinen Vogt haben? Wir haben zugeschlagen. Die Burgen sind gefallen, unblutig haben wir die Tyrannei beendet. Du weißt, was das bedeutet? Wir sind frei! 
Freie Schweizer. Und das Beste ist: Wir werden nicht bestraft werden. Noch während der Befreiungsaktion konnte ich die großartige Nachricht verkünden. Es ist zwar eine grausige Tat, aber für uns ist sie äußerst günstig.

Na? Gespannt? Ich sag`s dir. Der Kaiser ist ermordet worden. Sein eigener Neffe tötete ihn aus Gier nach Besitz und Macht- Die Zeit der Habsburger ist vorbei! Ich hoffe, dass du mich und Gertrud nun besuchen kommst? Gott sei mit dir!

Dein Freund Werner