Freiheit ist ansteckend - Übungsdiktat

Wer das Drama Wilhelm Tell von Schiller liest oder auf der Bühne sieht, bebt vor allem mit dem Helden mit. Auch ohne seine lange Rechtfertigung im großen Monolog IV,3 billigen wir den Tyrannenmord am urbösen Gessler, mit dem der Privatmann Tell - ungewollt - ein Signal für die politisierten Eidgenossen zum finalen Aufstand gibt.

Vor lauter Freude über das gute Ende übersieht man leicht, dass auch die dritte Handlung, die Nebenhandlung mit den Adligen Rudenz und Berta, noch zu einem glücklichen Ende kommt.

Berta wird auf eigenen Wunsch in den Bund der Eidgenossen aufgenommen, gibt ihre Hand dem heimgekehrten verlorenen Sohn Rudenz, der das Drama mit einer Großtat beschließt. Er verzichtet auf seine adligen Vorrechte und spricht das letzte Wort: "Und frei erklär' ich alle meine Knechte." 

Typisch Schiller ist so ein Schluss, bei dem mit einem Satz eine entscheidende, in die Zukunft weisende Wendung eintritt. So endet auch der "Handschuh" mit des Ritters starkem Abgang: "Und verlässt sie zur nämlichen Stunde."

164 W.

Fett markiert sind mögliche Rechtschreibschwierigkeiten.

 

© 2004-2008 Michael Seeger, Faust-Gymnasium Staufen, Letzte Aktualisierung 21. Oktober 2008  mail an organisator