Rolle der Lehrkraft: Projektdidaktik
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- Projektarbeit ist Teamarbeit. Die
Schlüsselqualifikation Teamfähigkeit wird hier
pointiert geschult. Lernende arbeiten ganz
selbstverständlich zusammen. Es entwickeln sich
Koproduktionen, Arbeitsteilung (technisch-inhaltlich),
Austausch, Hilfe.
- Die Arbeit am Computer hat für
Jugendliche einen hohen Anreiz. Hier können Schüler,
die sonst im Klassenverband eher "untergehen",
sich entfalten, ihre Kompetenz sinnvoll einbringen, als
"Software-Assistent" der Lehrkraft fungieren,
in der Rolle des Teamleiters Verantwortung übernehmen
und koordinative Fertigkeiten schulen.
- Schüler wählen nach Interesse und
Kompetenz ihren Arbeitsauftrag selbst aus. Aspekte einer
"subjektiven Didaktik" werden so virulent:
Computerunterricht ist extrem individualisiert. Die
Lehrkraft kann - nach der Stunde - in die Schülerarbeit
(in roter Farbe) elektronische messages schreiben. Durch
diese elektronische Kommunikation wird der Schüler in
seiner Arbeit begleitet und kann bei der Fortsetzung
seiner Seitengestaltung die Lehreranregungen aufgreifen.
Für die Lehrkraft ist dieses Verfahren sehr aufwendig,
unterrichtlich aber höchst effektiv. Bei der
Computerarbeit fungieren einige Schüler
("Freaks") als Software-Assistenten und
"Dateimanager" - und genießen diese Rolle. Die
ständige Arbeitsteilung erfordert höchsten
organisatorischen Aufwand.
- Damit ist die Wandlung der
Lehrerrolle bereits angeschnitten. Die Lehrkraft ist
weniger lehrend tätig. Im Sinne moderner Didaktik organisiert
sie Lernprozesse. "Nicht lehren, sondern lernen lassen!" Der Lehrer wird zum fachlichen und
informationstechnischen Berater, er moderiert, organisiert den Produktionsprozess, er ist zugleich
Produktmanager und selbst Lernender. Der Umgang mit den
Kursteilnehmern ist partnerschaftlich.
- Michael Seeger