Das Lehnswesen
Der Sachsenspiegel, ein mittelalterliches Rechtsbuch, informiert auf naive Weise bildlich über die Vorgänge bei der Belehnung. Hier empfängt der Lehensmann - demütig kniend - ein Lehen aus der Hand des Lehensherrn. Der dabei gesprochene Lehenseid verpflichtet beide "Vertragspartner" wechselseitig zu Treue: "Deine Freunde sind meine Freunde, deine Feinde sind meine Feinde; ich will dir allzeit treu zugetan sein, wenn du mich brauchst!" Da die Ritter ihr Lehen meist aus der Hand eines Kronvasallen erhielten, hatte der König keine eigene Streitmacht, sondern war auf die Treue der Kronvasallen (später "Fürsten") als Heerführer eines Ritterheeres angewiesen. Hierin liegt der deutsche Föderalismus begründet. Legende Schutz und Treue Dienst und Treue
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In England und Frankreich gab es einen Treuevorbehalt der Ritter gegenüber dem König, was den Zentralismus in diesen Ländern erklärt.
Ökonomische Basis des "Personenverbandstaates" der Adligen ist die Grundherrschaft. Auch wird Land geliehen. Dennoch handelt es sich nicht um Lehen, da die hörigen Bauern als schollenpflichtiges "Anhängsel des Bodens" nicht waffen- und lehensfähig waren. |
© 2007-2010 Klasse 7e & Michael Seeger, Faust-Gymnasium Staufen, Letzte Aktualisierung 21.03. 2010