Projektbeschreibung: "Mein Lieblingsbuch" | zurück zur Titelseite |
Die Klasse 8 k wurde im Schuljahr 1997/98 vom gleichen Lehrer in den Fächern Deutsch, Geschichte und ITG unterrichtet. Neben dem Standardprogramm in ITG konnten so Inhalte der Fächer Deutsch und Geschichte EDV-technisch bearbeitet werden. Dieses Verfahren nimmt dem ITG-Unterricht die Gefahr der "Künstlichkeit" und ermöglicht über die Laborsituation hinaus produktionsorientierte Projekte durchzuführen. In dieses fächerverbindende Verfahren hatte sich die Klasse schon im 7. Schuljahr eingearbeitet, als sie am Computer eine Anthologie mit selbstverfassten Kurzgeschichten erstellte. Dabei sind auch die wesentlichen Kenntnisse der Textverarbeitung gelehrt und geübt worden, so dass im 8. Schuljahr sowohl für das Buchprojekt als auch für Programmierungsarbeiten innerhalb des ITG-Unterrichts genügend Zeit vorhanden war.
Im Bildungsplan für die Gymnasien (BW) ist pro Schuljahr ein Medium als Inhalt des Deutschunterrichts vorgesehen. In der Klasse 8 ist dies das Medium Buch. Im vorliegenden Projekt wurden nun die Medien Buch - Computer - Internet zu einer Einheit integriert. Ist es nicht reizvoll, ein traditionelles Medium über ein modernes Medium vorzustellen? Welche Revolution der Buchdruck im 15. Jh. ausgelöst hatte, erfuhr die Klasse im Fach Geschichte. Die innovative technische Revolution durch die elektronischen Medien konnte im "Buchprojekt" praktisch erfahren werden. Das Projekt dient auch der Leseförderung. Nicht Computer anstatt Buch heißt die Parole, sondern stelle dein Lieblingsbuch mithilfe des Computers vor! Werde so als Leser und Rezensent selbst zum Autor!
Organisatorisch begann alles im traditionellen Deutschunterricht. Die Schüler stellten schriftlich ihr Lieblingsbuch dar:
Mit dieser Arbeit wurden für den Deutschunterricht zentrale Techniken und Verfahren im Umgang mit Texten geübt.
Im ITG-Unterricht gaben die Schüler diese Texte in ein vom Lehrer bereitgestelltes Formular mit dem Programm MS-Works TV ein. Hier waren zahlreiche Korrekturen durch Mitschüler und den Lehrer nötig.
Da im Zusammenhang mit dem Thema "Medien" im Deutschunterricht das Thema Autorenrechte unterrichtet worden war, verstand es sich von selbst, dass für die Internet-Veröffentlichung die Erlaubnis der Verlage eingeholt wurde. Dies eröffnete zudem eine anwendungsbezoge Formulierung und Gestaltung eines Geschäftsbriefes. Das Ergebnis war gleichwohl für Schüler und Lehrer enttäuschend. Zwar haben alle Verlage umgehend geantwortet, doch wurden die Schüler an andere Verlage oder Personen verwiesen, die im Besitz der Rechte seien. Als der Arena-Verlag gar eine Veröffentlichungsgebühr verlangte, griff der Lehrer ein und machte in einer weiteren Korrespondenz das nicht-kommerzielle, rein pädagogische Anliegen des Projektes klar. So erhielten wir schließlich die Veröffentlichungserlaubnis. Nicht bei allen Verlagen wurde diese (lästige) Korrespondenz zu Ende geführt (auch wegen der Portogebühren). Wir entschieden uns schließlich für den Abdruck nur eines kurzen Zitates anstatt einer Probeseite, um in Copyrightfragen "aus dem Schneider" zu sein.
An all diesen Schritten waren alle Schüler beteiligt. Auf freiwilliger Basis haben neun Schüler(innen) die weitere EDV geleistet.
Sie lernten dabei
Die Endkontrolle und Schlussredaktion, Dateiverwaltung (ca. 75 Dateien!) und das Upload oblagen dem Lehrer.
Die Dependance Bad Krozingen des Faust-Gymnasiums Staufen ist seit diesem Schuljahr ein eigenständiges Gymnasium im Aufbau - aber noch ohne sachliche Ausstattung. Als Gast der Max-Planck-Realschule Bad Krozingen führten wir die Computerarbeit an einfachen Geräten (386er, 486er) durch. Für die Scann- und Html-Arbeiten benutzten wir zwei Multimediarechner (P 166) in der ehemaligen "Mutterschule" in Staufen.